Die Taufe ist das Sakrament, in dem der Gläubige durch das Bad in natürlichem Wasser unter Anrufung des Namens Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes von der Sünde befreit und zum neuen Leben wiedergeboren wird.
Nur durch den tatsächlichen Empfang der Taufe wird der Mensch zum Empfang der übrigen Sakramente befähigt.
Die Taufe wird nur einmal vollzogen, so wie der Mensch nur einmal geboren wird. Von der Taufe wird im Evangelium klar als von einer notwendigen Handlung gesprochen. “Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen” (Joh 3,5).
Die Taufe ist kein magischer Akt, mit dem irgendwelche Erwartungen irdischen Glücks und der Gesundheit verbunden sind. Sie eröffnet den Weg zum ewigen Leben im Guten. Christus sagt: “Niemand ist gut als Gott allein” (Lukas 18, 18-19). Durch die Taufe wählen wir das Königreich des Guten und des Lichtes, weshalb sie auch Erleuchtung heißt (griechisch: Photismos).
Sowohl Kinder als auch Erwachsene können getauft werden. An diesem Tag werden sie zu Mitgliedern der Kirche Christi, ändern entschlossen ihr Leben und geben das Versprechen, sich Christus anzuschließen und an Ihn als König und Gott zu glauben. Für den Empfang der Taufe ist zuallererst der Glaube an den Herrn und Sein Heiliges Evangelium erforderlich, aber auch an die Kirche, die Er auf Erden gegründet hat und die Sein Leib ist. Deshalb lässt der Priester während der Taufe auch das Glaubensbekenntnis sprechen.
Aufgrund eines sehr alten Brauchs der Kirche soll der Täufling wenigstens einen Paten haben. Es können auch mehrere sein. Die Taufpaten haben die Verpflichtung, sich um ihre Taufkinder zu kümmern und sie im Glauben und der Frömmigkeit zu erziehen. Um dies versprechen zu können, müssen die Taufpaten selbst zumindest getauft und gläubig sein und ein Naheverhältnis zur Familie des Täuflings haben, da sie ja auch tatsächlich an seiner religiösen Erziehung teilhaben sollen.
Zur Anmeldung der Taufe und Firmung sind folgende Unterlagen vorzulegen:
Für den Taufgottesdienst werden folgende Sachen benötigt, die in der Regel von Taufpaten besorgt werden:
Das Amt des Taufpaten kann übernehmen, wer griechisch-katholisch oder römisch-katholisch ist, das 16. Lebensjahr vollendet hat und – falls verheiratet – kirchlich getraut ist. Die Taufpaten müssen “ein Leben führen, das dem Glauben” und dem Patendienst entspricht. Die Eltern des Täuflings können im eigentlichen Sinn die Taufpatenschaft nicht übernehmen.
Auch orthodoxe Christen können zum Patendienst zugelassen werden, aber immer nur zugleich mit einem katholischen Paten.
Christen die den anderen Konfessionen angehören können bei einer Taufe als Zeugen mitwirken.
Für die Taufe werden keine Gebühren erhoben. Sie können aber freiwillig eine Spende auf das Konto ihrer Gemeinde überweisen oder am Tag der Taufe in der Kirche abgeben.
Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession.
Das können Sie.
Das zweite Sakrament in den katholischen Ostkirchen ist die Myronsalbung (griech.: Myron – Salbung), das der Firmung (lat.: confirmatio – Bestätigung) im Westen entspricht. In den katholischen Ostkirchen wird die Myronsalbung unmittelbar im Anschluss an die Taufe durch den Priester, der die Taufe vollzogen hat, gespendet. Das Myron besteht aus dem Öl von Oliven, das mit zahlreichen aromatischen Stoffen vermischt wird. In aller Regel wird dieses Myron einmal im Jahr vom Bischof geweiht.
Die Myronsalbung als Sakrament ist ein von Jesus Christus eingesetztes Mittel für die Heiligung des Menschen. Jesus Christus versprach, nach seiner Verherrlichung den an Ihn Glaubenden die Gaben des Heiligen Geistes zu senden: „Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war“ (Joh. 7, 37-39). Hier wird von den Gaben gesprochen, die im Sakrament der Myronsalbung gespendet werden.
Die Taufe mit dem Heiligen Geist, welche die Apostel unter Auflegung der Hände spendeten, ist das heutige Sakrament der Myronsalbung. Durch dieses Sakrament wird dem Getauften die Gnade des Heiligen Geistes geschenkt, die ihm hilft, im neuen geistlichen Leben zu wachsen, und ihn in den Wahrheiten des Glaubens leitet, die für das Heil erforderlich sind, und ihn in der Frömmigkeit festigt.
Die sichtbare Seite des Sakraments der Myronsalbung ist die Salbung des Getauften mit geweihtem Myron auf Stirn, Brust, Augen, Ohren, Mund, Händen und Füßen. Die Salbung erfolgt in Kreuzesform, und jedes Mal spricht der Spender des Sakraments (der Priester oder Bischof) die sakramentale Formel: “Siegel der Gabe des Heiligen Geistes.”
Die Stirn wird zur Heiligung des Geistes und des Denkens mit geweihtem Myron gesalbt, die Brust zur Heiligung des Herzens und des Willens, die Augen, die Ohren und der Mund zur Heiligung dessen, was sie aufnehmen, und die Hände und die Füße zur Heiligung der Taten und des ganzen Verhaltenes des Getauften.
Die unsichtbare Seite ist die geistliche Gnade, durch die dem eben erst Getauften die Gaben des Heiligen Geistes zur Festigung und Reifung des neuen Lebens geschenkt werden.
Das Dekret des II Vatikanischen Konzils sagt im Dekret Orientalium Ecclesiarum in den §§ 13-14 folgendes: „Die seit den ältesten Zeiten bei den Ostchristen gültige Ordnung, die den Spender des Sakramentes des heiligen Chrisams betrifft, soll in vollem Umfang wiederhergestellt werden. Demgemäß können die Priester dieses Sakrament spenden unter Gebrauch von Chrisam, der vom Patriarchen oder Bischof geweiht ist. Alle ostkirchlichen Priester können dieses Sakrament in gültiger Weise allen Gläubigen eines jeden Ritus, den lateinischen inbegriffen, spenden, sei es in Verbindung mit der Taufe oder getrennt von ihr.“
Nein. Leider vergessen die Eltern solcher Kinder oft, dass ihre Kinder auch das Sakrament der Firmung bereits erhalten haben. Die Gnadengaben, die im Sakrament der Myronsalbung empfangen werden, üben ihre Wirkung auf das ganze Leben des Christen aus, weswegen dieses Sakrament – wie die Taufe – nicht wiederholt wird.
Selbstverständlich, es ist dann eine Gelegenheit für die Jugendliche sich mit ihrem Glauben und ihren Fragen an das Leben auseinandersetzen.